Dienstag, 3. Februar 2009

Thank You Space Expert

Die Stipendien-Jagdsaison ist eröffnet. Wie jedes Frühjahr um diese Zeit heißt es Geld auftreiben für ein weiteres Jahr Studieren. Jene die behaupten Geld wachse nicht auf Bäumen haben absolut Recht. Es versteckt sich in Schubladen und Säcken, manchmal auch unter Teppichen. Mittlerweile gibt es so viele Datenbanken und Stiftungen, dass man bei einigen der kurioseren Offerten kurz davor ist sich aus Mitleid zu bewerben.

So vergibt die BÜROPA Stiftung beispielsweise Geld für Promovierende die nicht nur gerne mit Kugelschreiber auf linierten Blöcken schreiben, sondern selbige Objekte auch erforschen. Der großspurig klingende Name der Stiftung (klingt entweder nach einem Freizeitpark oder einer Behörde in einem Loriot Film) scheint angemessen, schließlich ist laut Satzung der Zweck dieser Vereinigung kein geringerer als die
Förderung der Handelsforschung im Bereich der Bürowirtschaft durch die jährliche Verleihung des BÜROPA-Preises und die Vergabe von Promotionsstipendien. Der jährlich mit 5.000 € ausgelobte BÜROPA-Preis wird für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Handelsforschung, deren Inhalte für die Bürowirtschaftsbranche von Bedeutung sind oder werden können, verliehen.
Schlechter sieht es da schon für die Geistes- und Sozialwissenschaften aus:
Alle verfügbaren Stiftungen | Ort/PLZ: Bundesweit
Aufgabengebiet: Geistes-/Gesellschaftswissenschaften | Förderform: Foerdernd
Es wurde(n) 0 Stiftung(en) gefunden [Drucken]
Das Ergebnis stammt aus einer der größten deutschlandweiten Förderdatenbanken. Vielleicht war meine Eingabe einfach zu speziell.

Allerdings besteht Grund zur Hoffnung, wenn man sich entscheidet ins Ausland zu gehen und auch dort zu bleiben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft scheut weder Kosten noch Mühen seinen qualifizierten Nachwuchs nach Kanada, Polen, Guatemala oder die USA abzuschieben, solange das durch Steuermittel finanziert werden kann. Einmal angefixt kann sich der Exil-Wissenschaftler mit allerhand post-doc Zuschlägen und Sonderstipendien den ursprünglich geplanten Aufenthalt nahezu unbegrenzt verlängern lassen. Man will seinen Nachwuchs schließlich auf Weltniveau forschen lassen. Bestimmt kommen die Leute dann irgendwann wieder und gewinnen Nobelpreise für Deutschland.

Gib als erste(r) deinen Senf dazu!

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