Mittwoch, 17. Juni 2009

My Home, My Castle


Jetzt weiß ich warum diese so genannten "Gated Communities" so einen schlechten Ruf genießen. Die Bewohner werden nicht selten von spontan zuschnappenden Todestoren zermalmt. Unbestätigten Schätzungen zufolge haben im letzten Jahr 76.000 New Yorker auf diese Art in den Suburbs der Metropolitain Area ihr Leben oder ihre Gliedmaßen verloren. Tragisch. Da bezahlt man hundertausende Dollar um blutdurstigen Latinogangs, toxischen Abgasen und militanten Homosexuellen zu entfliehen und bekommt sonntags von einem rostigen Metallgitter die linke Torsohälfte abgetrennt (laut Symboldbild die zu erwartende Todesart). Alles vor den Augen der Golffreunde und Kinder. Am Ende hat man letztere sogar die mörderische Anlage bedienen lassen, weil das Warnschild gerade in der Reparatur war.

Letztlich sind es nicht blitzartig zuschnappende Schreddertore die töten, sondern Kinder die zu dumm sind sie zu bedienen oder Eltern die zu langsam sind einem schleifenden Gitter mit 8 Metern Fahrtweg rechtzeitig auszuweichen. Bin ich froh, in einer Nachbarschaft zu leben in der Metalltore unter dem Todesursachen nur auf Platz 17 rangieren--gleich nach herunterfallenden Klimaanlagen, giftigen Stechrochen im Abwassersystem und dem Typen mit der verstimmten Panflöte in der Subway.

Achtung! More Action Less Tears competition of the month!
Welches ist eure liebste urbane Todesart? Der Gewinner oder die Gewinnerin bekommt eine rot-gelbe Schutzweste mit Reflexionsstreifen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

4 haben auch 'ne meinung:

aar hat gesagt…

Schön, dass du mal eine Aufklärungskampagne im Bezug auf diese grausamen Tore betreibst. Das ist eine nicht zu verachtende Gefahr des täglichen Lebens! =)

liebste städtische Todesart:

- doppelt aufsummierter diskontierter Tot(er) ;)

izzy hat gesagt…

toxischer schock + torsoexplosion (cloverfield-style) nach verspeisen eines superheldensandwiches
...
obwohl, eigentlich klingt das nach einem üblichen mensatod. die beste urbane todesart ist, von den hubschrauber-flapp-flapp-dingern, die oben am hubschrauber dran sind, kaputtgehackt zu werden, während man auf einem dach steht, von dem der hubschrauber gerade gestartet ist, nachdem donald trump einem zugerufen hat "youre fired!" und daraufhin den hubschrauber bestieg und dem piloten das zeichen gab, jetzt zu starten, was der auch tat, aber dann flog er irgendwie komisch und... naja, flapp-flapp, hack-hack, und so, kennt man ja. passiert in der stadt täglich.

Christian hat gesagt…

Der Klassiker: Man binde sich einen Klavierdraht fest um den Hals und befestige das andere Ende sicher an einem stabilen Objekt. Nun reibe man sich die Hände mit extrem starken Kleber ein und man klebe sich die Hände seitlich an den Kopf. Der nächste Schritt, der etwas Überwindung kostet, ist der Sprung aus dem Fenster (wahlweise auch von einem Dach) in angebrachter Höhe. Hat man diese Anleitung korrekt ausgeführt, so bildet sich der Eindruck, man habe sich seinen eigenen Kopf abgerissen und alle Lacher sind sicher auf der eigenen Seite.*

-- Christian

* nicht zur Nachahmung empfohlen!

weltgeist hat gesagt…

der langzeitpraktikant klopfte lustlos mit der radiergummieseite seines frischgespitzten bleistifts auf die tischplatte, während die liste der örtlichen fahrschulem auf seinem auch schon etwas älteren macbook hochgeladen wurde - wäre die internetverbindung, die er aus eigener tasche bezahlen musste "wir hamm genug traffic hier in der redaktion" nicht schon quälend langsam, so hätte sein von bewerbungsschreiben prallvoller harddrive die geschichte langsam genug gestaltet - und dachte über seinen neuen auftrag nach. "eine geschichte über ältere mitbürger die ihren führerschein machen, aber fetzig, du weißt, anfang 20, dass ist die zielgruppe!" so ein schwachsinn. niemand anfang zwanzig liest spack, dass magazin für kleinanzeigen und unterirdische musikantenstadel. aber irgendwo muss man die berufserfahrung ja herkriegen, ohne gibts nichmtmal ne hiwistelle. und überhaupt - immerhin bezahlen sie mir die bleistifte. nach zehn minuten taucht immerhin der header auf: pizzalieferservice. scheiße, verklickt. und das geht alles von meiner mittagspause ab. langsam fällt der kopf auf die tischplatte, auf der aus einem unergründlichen zufall gerade genau das gelingt, was in mühevollem gefrickel seit tagen misslingt: der bleistift bleibt aufrecht stehen. während die spitze des bleistifts beeindruckend schmerzlos durch die stirn dringt, fragt sich unser praktikant noch ob er photo booth anschalten soll- wäre ein spitzen myspace photo - aber dazu kommt es nichtmehr. eine befreundete grafikdesignerin hat immerhin die zeit eine kondolenzanzeige zu gestalten: in unseren herzen und auf facebook wird er ewig weiterleben. foucaultexperte und poet des alltäglichen, wir alle liebten seine blogeinträge. sie waren SO SCHÖN GESCHRIEBEN. du machst jetzt ein voluntartiat im himmel.

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